Infos für Eltern und Bezugspersonen
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Infos für Eltern und Bezugspersonen

 

Wenn Sie erfahren haben, dass Ihr oder ein anderes Ihnen bekanntes Kind betroffen von (sexualisierter) Gewalt ist, sind Sie wahrscheinlich völlig geschockt. Die meisten Eltern und Bezugspersonen machen sich ungeheure Vorwürfe, dass sie ihr Kind nicht schützen konnten und dass sie nichts gemerkt haben. Wenn das Kind auch noch lange geschwiegen hat, machen Sie abwechselnd dem Kind und sich selbst Vorwürfe, dass es nicht eher geredet hat. Das ist vollkommen normal. Besonders schlimm ist es, wenn der/die Täter*in (oder der/die Verdächtigte) aus der eigenen Familie kommt.

Wir kennen die Gefühle und Gedanken der Eltern durch viele Beratungsgespräche mit Betroffenen und wir wissen auch, dass Eltern oft keine Chance hatten, irgendetwas zu merken. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber ohne das spätere Wissen kann man viele Beobachtungen nicht richtig interpretieren. So erzählen Eltern oft, dass sie gemerkt haben, dass das Kind immer trauriger oder aggressiver wurde. Und immer hatten sie eine Erklärung dafür (Ehestreit, Geschwisterrivalität, Schulstress, Scheidung, Tod eines Familienmitglieds u.ä.).

Häufig sind sich die Eltern auch noch nicht sicher, ob dem Kind wirklich Gewalt angetan wurde. Gerade bei kleinen Kindern ist es gar nicht so einfach zu verstehen, was sie uns sagen wollen. An diesem Punkt bieten wir Ihnen gerne unsere Unterstützung an.

Manchmal steht man vor der Frage, ob es sein kann, dass das eigene Kind sexuell missbraucht hat, so wie andere es behaupten. Ihr Kind streitet den Vorwurf vehement ab. Es wäre so viel leichter, dem eigenen Kind zu glauben, aber was ist, wenn der Vorwurf doch stimmt? Und was ist, wenn der Vorwurf von den Geschwistern gemacht wird? Wie kann man das aushalten, dass das eine Kind das andere Kind missbraucht hat und trotzdem beide weiter lieben?

Egal mit welchen Sorgen und Bedenken Sie sich herum schlagen: wenn Sie wissen oder vermuten, dass ihr Kind (sexualisierte) Gewalt erfahren oder durchgeführt hat, rufen Sie uns an und kommen Sie vorbei. Wir machen Ihnen keine Vorwürfe, sondern suchen gemeinsam mit Ihnen einen Ausweg.

Und wenn Sie selbst ein Kind sexuell missbraucht haben, wenden Sie sich an neuLand, die Caritas-Beratungsstelle für Erwachsene, die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung begangen haben. Dort finden Sie Hilfe.

Manchmal geht es gar nicht darum, dass Ihrem Kind direkt (sexualisierte) Gewalt angetan wurde. Manchmal sind Eltern gegeneinander gewalttätig. Häusliche Gewalt schadet Kindern ähnlich stark wie direkte Gewalt, denn sie haben furchtbare Angst um den Elternteil, der betroffen ist. Sie können sich ohnmächtig und schuldig fühlen, weil sie nicht helfen können. Darum bieten wir in der Kinderschutzambulanz Hilfe für Kinder und Jugendliche, die Zeug*innen häuslicher Gewalt waren, und ihre misshandelten Elternteile. In der Täterarbeit Häusliche Gewalt bieten wir Hilfe für die Männer, die Gewalt gegen ihre*n Partner*in ausgeübt haben.